Bernburger Planer kann wieder auf Platz im deutschen Flaggschiff hoffen
Er saß zwischen den Stühlen, hing zwischen Baum und Borke. Die meiste Zeit während der Corona-Pandemie hat Maximilian Planer in Berlin verbracht. Der Doppelweltmeister im Achter wohnte bei seiner Freundin Kristin. Der Bernburger spielte auch schon mit den Gedanken, seine Laufbahn möglichwerweise zu beenden. Doch dann kam ein Anruf aus Dortmund. Am anderen Ende der Leitung war Uwe Bender, Bundestrainer des Deutschland-Achters – früher als abgesprochden.„Wir hatten schon zuvor einen gemeinsamen Gesprächstermin vereinbart, bei dem es um meine sportliche Zukunft gehen sollte. Plötzlich hatte sich die Angelegenheit beschleunigt“, erzählte Maximilian Planer. Des einen Freud, des anderen Leid. Dem Erfolgstrainer des deutschen Flaggschiffes sind mit einem Mal zwei Kandidaten auf der Steuerbordseite seines Erfolgsbootes ausgefallen. Bei möglichen Nachrückern kam Uwe Bender sofort der Name Maximilian Planer in den Sinn. Uwe Bender weiß, dass er dem Modellathleten aus der Saalestadt vertrauen kann. Und der nahm diese neue Chance dankend an.
„Ich musste nicht lange überlegen, habe zugesagt und bin nun wieder in Dortmund“, so der Doppelweltmeister, der sich individuell fit gehalten hat, dessen Schwielen an den Händen aber momentan verschwunden sind. Mit Schlagmann Hannes Ocik absolviert er seit Anfang Mai die ersten Einheiten im Zweier ohne auf dem Dortmund-Ems-Kanal, wobei nach mancher Einheit der Kater in den Muskeln zwickt.
„Ich lasse alles auf mich zukommen, habe nichts mehr zu verlieren“, so Maximilian Planer, der das Geschäft und das ständige Auf und Ab im Sport genauestens kennt. Mit dieser Lockerheit kann er sich vielleicht doch noch den Traum von einer Olympiamedaille erfüllen, die ihm in seiner Sammlung noch fehlt. Vielleicht kann der 29-jährige Bernburger in diesem Jahr sogar noch einen internationalen Titel holen. Die Europameisterschaft soll im Oktober in Poznan steigen. Auf dem Maltasee hatte der Deutschland-Achter im Jahr 2017 beim Weltcup für einen Weltrekord gesorgt. Für die 2000 Meter benötigte die Crew nur 5:17,68 Minuten. Mit im Boot saß Maximilian Planer.