Zwei Titel für Sachsen-Anhalt bei der Junioren-Europameisterschaft in Essen
Der deutsche Rudernachwuchs hat auf dem Baldeney-See bewiesen, dass er das Niveau in Europa bestimmt. In Essen legten die Talente achtmal am Siegersteg an, gewannen außerdem drei Silber- und zwei Bronzemedaillen. Zu diesem hervorragenden Abschneiden des Deutschen Ruderverbandes trugen auch die Sportler aus Sachsen-Anhalt mit zwei Titeln, einem dritten und einem sechsten Platz maßgeblich bei. Über Gold jubelten der Hallenser Erik Kohlbach im Achter und der Magdeburger Paul Krüger mit seinem Hannoveraner Partner Aaron Erfanian im Doppelzweier. In der gleichen Bootsklasse gewann Jette Prehm (SC Magdeburg) Bronze mit Judith Guhse (Rendsburg)."Das ist für den Ruderverband Sachsen-Anhalt ein hervorragendes Ergebnis. Paul und Aaron haben sich im Endlauf noch einmal gesteigert und ihre Spitzenposition nach 500 Metern souverän bis ins Ziel behauptet. Besonders habe ich mich für Erik Kohlbach gefreut, denn den Sieg des Achters hatten nur die kühnsten Optimisten auf dem Zettel", meinte Landestrainer Paul Zander.
Der Achter wurde unmittelbar vor den Titelkämpfen aus zwei Vierern zusammengesetzt. Die Jungs hatten im Vergleich zu den anderen Nationen nur sehr wenige Trainingskilometer mit diesem Boot gemeinsam absolviert. Mit Nikita Mohr, Joshua Klaas, Julius Matischik, Mattis Koch, Gero Hensengerth, Frederik Breuer, Korwin Hildebrandt und Steuermann Julius Fabry (RTHC Bayer Leverkusen /Alster-Ruderverein Hanseat von 1925 e.V./Hürther RG/Bonner RG/RC Hansa von 1898 e.V. Dortmund/Bessel-Ruder-Club e.V.) ließ Erik Kohlbach mit einer eindrucksvollen Fahrt der Konkurrenz keine Chance und die Boote aus Polen und Russland auf den Plätzen zwei und drei hinter sich. "Die Truppe hat sich gefunden und geliefert. Dieser Titel war aus meiner Sicht die größte Überraschung", so Paul Zander.
Voll auf Sieg fuhren auch Jette Prehm und Judith Guhse. Bis 500 Meter vor dem Ziel lag der deutsche Doppelzweier noch auf Silberkurs, musste dann aber Italien noch an sich vorbeiziehen lassen. Gold ging an Litauen. "Die Mädchen haben sich ordentlich verkauft und ein mutiges Rennen gezeigt", meinte SCM-Trainer Roland Oesemann und fügte hinzu. "Der dritte Platz ist eine schöne Geschichte, aber nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zu höheren Herausforderungen."
Vom Quartett aus Sachsen-Anhalt, das die deutschen Farben vertrat, kehrte nur Paul Berghoff ohne Medaille zurück. Der Magdeburger belegte im Einer den sechsten Platz, schöpfte aber ausgerechnet im Endlauf sein Leistungsvermögen nicht zu 100 Prozent aus. "Für Paul tut es mir ein wenig Leid. Bronze wäre möglich gewesen", erklärte Paul Zander.