Julia Lier zum ersten Mal Europameisterin – Max Planer holt Bronze – Max Appel fährt knapp am Podium vorbei
Olympiasiegerin und Weltmeisterin war sie schon. Aber dieser Titel hat Julia Lier in ihrer Sammlung noch gefehlt. Mit Michaela Staelberg (Crefelder RC), Franziska Kampmann (RV Waltrop) und Schlagfrau Frieda Hämmerling (RG Germaina Kiel) gewann die 27-jährige Hallenserin bei der Europameisterschaft auf dem Rotsee in Luzern die Goldmedaille. „Das ist schon eine starke Leistung von Julia und ihren drei Teamkameradinnen. Schließlich saßen im Boot der Niederlande zwei Weltmeisterinnen des Jahres 2017“, freute sich Trainer Frank Köhler über den Triumph seines Schützlings.Mit den Niederländerinnen lieferte sich das deutsche Boot ab der Hälfte der Distanz ein spannendes Duell. Auf den letzten 500 Metern hatten Julia Lier & Co. den längeren Atem und trugen mit diesem Sieg zum hervorragenden Abschneiden des Deutschen Ruderverbandes bei. Mit fünf Gold-, einer Silber- und einer Bronzemedaille war Deutschland die erfolgreichste Nation bei den diesjährigen kontinentalen Titelkämpfen. „Wir wussten, dass es ein Kopf-an-Kopf-Rennen wird und wir da bestehen müssen. Deshalb wollten wir Attacken setzen, das ist uns auch gelungen. Im Endspurt haben wir dann noch einmal alles gegeben“, so Julia Lier.
Die zweite Medaille für Sachsen-Anhalt holte der Bernburger Maximilian Planer. Der neu zusammen gestellte Vierer ohne mit Felix Brummel (Münster), Felix Wimberger (Passau), Nico Merget (Frankfurt/Main) und dem Saalestädter qualifizierte sich mit Siegen im Vorlauf und im Halbfinale souverän für das A-Finale und belegte dort hinter Großbritannien und Polen einen hervorragenden dritten Platz. „Wir wollten vorne mitfahren und im besten Fall eine Medaille holen. Das hat geklappt“, freute sich der zweifache Weltmeister über Bronze. Das deutsche Boot ging mutig ins Rennen, aber nach 500 Metern übernahmen die Briten und Polen das Kommando. Es war die erste Medaille für den DRV in dieser Bootsklasse seit der EM 2013 in Sevilla. Damals gewann Planer mit Wimberger im Vierer ohne ebenfalls Bronze.
Mit Max Appel erreichte auch der dritte nominierte Athlet aus Sachsen-Anhalt auf dem Luzerner Rotsee den Endlauf. Der Magdeburger saß erstmals mit Lars Hartig (Friedrichstädter RG), Timo Piontek (Koblenz) und Karl Schulze (Berlin) im Doppelvierer. Die Crew zog sich mehr als achtbar aus der Affäre, ärgerte sich aber über die verpasste Medaille. Nur 1,22 Sekunden fehlten zu Bronze. Das Rennen gewann die Niederlande vor Italien und Großbritannien. „Die Finalteilnahme war schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung. Das hat in den vergangenen beiden Jahren in dieser Bootsklasse nicht geklappt“, sagte Magdeburgs Trainer Roland Oesemann.