Nur Julia Lier steht beim Weltcup in Poznan auf dem Treppchen – Max Appel fehlen zwei Hundertstel zu Bronze – Max Planer hat mit seiner Crew das A-Finale verpasst
Es besteht schon ein Unterschied zwischen Regatten auf europäischer Ebene und dem Vergleich mit den Übersee-Nationen beim Weltcup. Diese Erfahrung haben auch die drei A-Kader des Deutschen Ruderverbandes aus Sachsen-Anhalt, Julia Lier (Halle), Max Appel (Magdeburg) und Maximilian Planer (Bernburg), beim Weltcup in Poznan machen müssen. Von diesem Trio landete auf dem Maltasee nur die hallesche Olympiasiegerin auf dem Treppchen. Sie belegte mit ihrer Doppelvierer-Crew den dritten Platz, wobei jedoch nur fünf Boote gemeldet hatten.„Mir war schon klar, dass die Chinesinnen richtig stark sind. Die Überraschung war Polen, die bei der EM noch hinter Deutschland lagen. Die Mädchen haben gemerkt, dass die Konkurrenz nicht schläft“, erklärte Halles Trainer Frank Köhler. Für den kleinen Formknick gab es jedoch auch Ursachen. Julia Liers Teamkolleginnen, Schlagfrau Frieda Hämmerling (Kiel) und Michaela Staelberg (Krefeld) fielen in der harten Trainingsphase vor dem Weltcup aus. Darunter litt die Vorbereitung, da neben Julia Lier nur Franziska Kampmann (Waltrop) fit blieb.
Max Appel fehlten mit seinen Teamkollegen Lars Hartig (Friedrichstädter RG), Timo Piontek (Koblenz) und Karl Schulze (Berlin) im Doppelvierer nur zwei Hundertstel Sekunden für die bronzene Plakette beim Weltcup. Bis 150 Meter vor dem Ziel lag die Crew in diesem engen Rennen auf Silberkurs, musste dann aber noch Australien und Neuseeland vorbeiziehen lassen. Den Sieg holte Polen. „Das Boot war erneut im Finale, aber wir dürfen das Ergebnis nicht überbewerten. Mit den Niederlanden und Italien fehlten noch zwei europäische Spitzennationen“, meinte Magdeburgs Trainer Roland Oesemann.
Nach EM-Bronze in Luzern hatte Max Planer mit Felix Wimberger (Passau), Felix Brummel (Münster) und Nico Merget (Frankfurt/Main) das A-Finale im Weltcup verpasst. Der Sieg im B-Endlauf war für den Doppelweltmeister im Achter nur ein kleiner Trost. „Da haben wir wenigstens gezeigt, dass wir in das A-Finale gehören. Der Lerneffekt war enorm. Wir dürfen uns bei der Leistungsdichte keine Patzer erlauben“, sagte der Bernburger und sprach damit die schwache Leistung im Vorlauf an. Da kam die deutsche Crew nicht über den dritten Platz hinaus und hatte sich damit auf den Weg unter die besten sechs Boote selbst die größten Steine in den Weg gelegt. Die ungünstige Bahnverteilung und der Umweg über den Hoffnungslauf kosteten zusätzliche Körner, die im Halbfinale fehlten.